Module und Lehrinhalte

Das Basismodul „Einführung in das Unternehmertum“ vermittelt Ihnen theoretisch und praktisch die spezifischen Herausforderungen und Chancen des mittelständischen Unternehmertums in Deutschland. Vorteile wie schnelle Entscheidungen, direkter Kunden- und Mitarbeiterkontakt sowie große Marktnähe stehen den Herausforderungen einer breiten Verantwortlichkeit in flachen Hierarchien gegenüber. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen an Unternehmerpersönlichkeiten, die den Kern dieses Studiengangs bilden.

Das Modul beleuchtet die Rahmenbedingungen des unternehmerischen Handelns im Mittelstand und die Erfolgsfaktorenforschung der Betriebswirtschaftslehre und angrenzender Disziplinen. Es dient als Grundlage für die weiterführenden Module „Unternehmerisches Denken und Handeln“ und „Betriebswirtschaftslehre mittelständischer Unternehmen“.

Das Modul ist auf die Reflexion und die Gestaltung eigener (Führungs-) Kompetenzen und das Erkennen von (Führungs-) Schwächen ausgerichtet. Interaktive oder direkte Führungsbeziehung („Leadership“) dient der Umsetzung der strukturellen Führung. Sie läuft primär über persönliche (auch informelle und nonverbale) Interaktionen und betrifft positions- wie personenbezogene Erwartungen sowie damit verbundene Funktionen: vom Analysieren, Reflektieren, Interpretieren bis zum Entscheiden, Kooperieren und Gratifizieren.

Das Modul geht von der wissenschaftlich getragenen Erkenntnis aus, dass es für die Schlüsselkompetenzen einer professionellen Führungskraft bei weitem nicht ausreicht, über das notwendige Fachwissen (Hard Skills) zu verfügen. Genauso wichtig sind die Schlüsselqualifikationen zur Berufsfähigkeit (Employability). Dazu gehören unter anderem Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Kreativität, Analysefähigkeit, gute Lern- und Arbeitstechniken, Leistungsbereitschaft, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit und vieles mehr.

Dieses Modul verfolgt drei Ziele: Erstens sollen die wesentlichen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens (Themenfindung, Strukturen, Schreiben, Zitieren, etc.) wiederholt und ergänzt werden. Zweitens sollen spezielle Kenntnisse zu qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden aufgebaut und vertieft werden. Drittens sollen die Lehrinhalte auf praktische Fragestellungen übertragen und angewendet werden (Erforschung von Wettbewerbern, Kunden, Marktumfeld, etc.). Durch die praktische Anwendung ergibt sich für dieses Modul eine Schnittstelle zum Modul „Markt und Vertrieb“. Bei der Diskussion und Anwendung aller Themen soll den strukturellen und personellen Besonderheiten mittelständischer Unternehmen Rechnung getragen werden.

Nach erfolgreichem Abschluss dieses Moduls sind die Studierenden in der Lage, eine hochwertige wissenschaftliche Arbeit selbstständig zu erstellen. Die Studierenden beherrschen die wichtigsten Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse und können sie selbstständig auf ein begrenztes Forschungsdesign anwenden. Die Studierenden können effektive und den Rahmenbedingungen mittelständischer Unternehmen angemessene Instrumentarien der Marktforschung auswählen und einsetzen.

Sie tauchen in die spannende Welt der strategischen Unternehmenspositionierung ein und lernen, wie Sie ein Unternehmen optimal im Markt platzieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, Geschäftsmodelle detailliert zu beschreiben und eigenständig die wichtigsten Parameter für die strategische Ausrichtung eines Unternehmens zu erarbeiten. Besonders unter den herausfordernden Bedingungen eines mittelständischen Unternehmens – mit begrenzten Managementressourcen und Budgets – werden Sie lernen, Innovationen und Veränderungen der Unternehmensziele zu planen, zu bewerten und erfolgreich umzusetzen.

Mit einem Fokus auf strategische Analyse und Planung werden Sie sich intensiv mit Fragen des Innovationsmanagements befassen. Sie lernen, wie man Quellen und Arten von Innovationen identifiziert und wie Innovationsprozesse gestaltet werden können.

Am Ende des Kurses sind Sie bestens vorbereitet, um ausgehend von einer fundierten strategischen Analyse den Innovationsbedarf in Unternehmen zu erkennen, Innovationsprojekte zu planen und diese erfolgreich in die Tat umzusetzen.

Aufbauend auf der strategischen Unternehmensplanung verstehen Sie die Rolle des strategischen Marketings darin, marktbezogene Informationen zur Entscheidungsfindung bereitzustellen. Darauf aufbauend erarbeiten Sie für einzelne Geschäftsfelder Strategien, die das Erreichen der angestrebten Ziele ermöglichen. Wichtige Aspekte dabei sind Zielgruppenbildung, Bestimmung eines relevanten Marktvolumens, Marktsegmentierung und eine klare Positionierung im Markt. In mittelständischen Unternehmen erfolgen diese Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung. Große Unternehmen setzen spezialisierte Fachabteilungen ein, die durch vielfältige Agenturunterstützung begleitet werden. Deshalb ist es für Sie als Inhaber*innen, Geschäftsführer*innen und leitende Angestellte von besonderer Bedeutung, die marktbezogene Strategiebildung und deren operative Umsetzung zu durchdringen. Auch die wesentlichen Aspekte der Vertriebsstrategie und -planung müssen Ihnen so vertraut sein, dass Sie fundierte Entscheidungen treffen und selbst planen können.

Sie lernen, die Konsequenzen ihres Handelns zu erkennen und rational zu steuern, Fehler als Lernmöglichkeiten zu nutzen und Risiken zu bewerten. Sie übernehmen Verantwortung und tragen aktiv zum Unternehmenserfolg bei. Sie verstehen die Bedeutung von Haltungen und Wertesystemen in Organisationsstrukturen und können diese bei Mitarbeitenden erkennen und steuern, um Effizienz und Produktivität zu steigern. Sie treffen fundierte Entscheidungen, erlernen Problemlösungstechniken und wenden diese in strategischen Kontexten an. Zudem prüfen sie ihre Eignung und Pläne für eine unternehmerische Tätigkeit.

In diesem Modul sollen besonders die Gründung und die Nachfolge eines eigentümergeführten Unternehmens betrachtet werden. Nicht selten stellt dies ein einschneidendes Ereignis sowohl für den jungen, als auch für die übergebenden Alt-Unternehmerinnen und Alt-Unternehmer dar. In diesem Zusammenhang sollen zuerst die unterschiedlichen Gesellschaftsformen in Deutschland vorgestellt werden. Dabei wird zwischen betriebswirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Aspekten unterschieden. Die national am häufigsten vertretenen Gesellschaftsformen sind, gerade im Mittelstand, neben den Einzelunternehmen, die GmbH und die GmbH & Co. KG. Diese werden in einem eigenen Kapitel unter verschiedenen Gesichtspunkten genauer untersucht. Thematisch wird dieser Bereich mit dem Nachfolgeprozess abgerundet. Hier werden verschiedene Phasen vorgestellt, die bei einer typischen Unternehmensnachfolge auftreten. Jedoch steht nicht nur die Gründung bzw. die Nachfolge in diesem Modul im Vordergrund. Auch der Kauf eines fremden Unternehmens erfordert viel Know-How und ist sehr facettenreich.

In verschiedenen Themenblöcken werden die Unternehmensanalyse und Bewertung eines Unternehmens sowie die Möglichkeiten einer Finanzierung beleuchtet. Dabei werden die verschiedenen Instrumente und Dimensionen der Unternehmensanalyse und die relevanten Verfahren zur Bewertung von Unternehmen vorgestellt. Im Finanzierungsteil werden Eigen- und Fremdkapital gegenübergestellt und es wird ein Überblick über Förderungsmöglichkeiten durch verschiedene Institutionen gegeben.

Ziel dieses Moduls ist es, Ihnen die relevanten Steuerungsgrößen für die finanzielle und kaufmännische Unternehmensführung kleiner und mittelständischer Unternehmen zu vermitteln. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Kenntnisse eine mittelständische Unternehmerin oder ein mittelständischer Unternehmer besitzen muss, um das Unternehmen sowohl intern als auch extern gegenüber Stakeholdern nachvollziehbar und überzeugend darzustellen.

Angesichts der traditionell starken Abhängigkeit von der Bankenfinanzierung in KMU werden Ratingprinzipien behandelt, ebenso wie prospektive Planungsinstrumente in Bezug auf Investitionen, Cash Flow sowie Kosten und Erlöse.

Insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen hängt der Erfolg des Unternehmens und die langfristige strategische Positionierung häufig von einzelnen erfahrenen Leistungsträger*innen ab. Diese Schlüsselpersonen sind meist Mitarbeitende der ersten Stunde oder besitzen fundierte Erfahrungen in Bezug auf ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens.

Zentrale Fragestellungen dieses Moduls sind moderne Formen von Organisations- und Führungsstrukturen (wie z.B. Lean Management und agiles Projektmanagement) und wie diese im Spannungsfeld zwischen persönlicher und struktureller Einflussnahme auch für mittelständische Unternehmen effektiv angewendet werden können. Ziel ist es, Wissens- und Leistungsträger*innen angemessen in die Unternehmensstrukturen zu integrieren.

Die Anpassung von Organisationsstrukturen oder die Delegation von Entscheidungskompetenzen sind häufige Auslöser für Konflikte im Unternehmen. In diesem Modul lernen Sie die theoretischen Mechanismen einer Reorganisation zu verstehen und auf die eigene Unternehmenssituation anzuwenden.

Zudem bietet das Modul einen Überblick zu grundlegenden rechtlichen Fragestellungen, darunter Vertrags- und Schadensrecht, Handels-, Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht sowie Grundlagen des Arbeitsrechts.

Genügend Fachkräfte zu finden und zu binden, ist für Unternehmen mittlerweile ein entscheidender Erfolgsfaktor geworden. Der demografische Wandel hat in den letzten Jahren zu einem starken Fachkräftemangel geführt. Früher bewarben sich Mitarbeiter*innen bei Unternehmen, heute müssen sich viele Unternehmen bei potenziellen Mitarbeiter*innen bewerben. Während Großunternehmen oft bereits geeignete Maßnahmen, Konzepte und Programme entwickelt haben, um diese Herausforderung zu meistern, waren Themen wie Personalmarketing, Anreizsysteme und Arbeitgeberattraktivität in kleineren Unternehmen zwar wichtig, aber nicht im Fokus der Geschäftsführung.

Dabei lohnt sich ein Blick auf die Potenziale kleiner und mittelgroßer Unternehmen. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen haben sich verändert: Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, selbstbestimmtes Arbeiten, Individualität, Teilhabe an Entscheidungen, ein teamorientiertes familiäres Umfeld, sinnstiftende Aufgaben, Kommunikation auf Augenhöhe und flache Hierarchien sind einige der Aspekte, die heute von Mitarbeiter*innen geschätzt werden. Der Wunsch nach einem hohen Gehalt, das vor allem in größeren Unternehmen möglich ist, tritt in den Hintergrund.

Es gilt daher, in Ihrem mittelständischen Unternehmen geeignete Maßnahmen zur Gewinnung und langfristigen Bindung von Mitarbeiter*innen zu finden. Machen Sie sich die Stärken und Anreizfaktoren Ihres Unternehmens bewusst und entwickeln Sie passende Maßnahmen, um diese erfolgreich umzusetzen.